Strukturwandel auf Schweizer Art
Das Verschlafene Alpendorf Andermatt erfindet sich als Luxusdestination neu.
Nachdem der Armeestandort in den 1990er-Jahren aufgegeben wurde, blickte man in Andermatt zunächst in eine düstere Zukunft. Zum Glück fand sich jedoch ein ägyptischer Investor, der das Potenzial der 1.200-Seelen-Gemeinde im Herzen der Schweizer Alpen erkannte und der nun beim Strukturwandel hilft. Er macht aus dem Bergdorf ein zweites St. Moritz.
Von Uwe Bresan
Strukturwandel auf Schweizer Art und mit Hilfe aus Ägypten
Ein geeinigtes Deutschland und ein -freies Europa führten Mitte der 1990er-Jahre in der Schweiz zu einer völlig -veränderten Einschät-zung der Bedrohungslage. Die Reduit-Idee, die mehr als 100 Jahre lang die gesamte Militär-strategie der Eidgenossenschaft beherrschte, wurde aufgegeben und die Stützpunkte in den ehemaligen Alpenfestungen geschlossen. Für Andermatt war das ein Schock! Denn mit dem Militär -wurde der 1.200-Seelen--Gemeinde quasi über Nacht auch ihre wirt-schaft-liche Grundlage -entzogen. Dass man es in der Vergangenheit versäumt hatte, sich ein zweites Standbein innerhalb des -Tourismus auf-zu-bauen, rächte sich nun. Das will man jetzt aber nachholen – und zwar auf Schweizer Art: Mit einem Investitions-volumen von 1,8 Milliarden Franken soll aus dem etwas verschlafenen Städtchen ein -Hotspot des inter-na-tionalen Pre-mium-tourismus werden, eine Destination, wie so etwas im Sprech der Tourismus-manager heißt.
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