Urban innovations
Urban Innovations, eine Ausstellungsserie zur Zukunft der Stadt im Technischen Museum Wien – EU-weit leben heute 73 Prozent der Bevölkerung in städtischen Agglomerationen. Städte werden daher in Zukunft eine immer wichtigere Funktion einnehmen, möglicher Weise eine weit wichtigere als heute Nationen.
Städte stehen unter dem Druck permanenter Veränderung und zeichnen sich daher durch ein hohes Maß an „innovativem Milieu“ aus, so der Soziologe Walter Siebel, mit dichten Kommunikationsbeziehungen und einem anregenden Umfeld aus Bildung, Forschung, Kultur und Unternehmen auf engstem Raum. Geplantes, nicht Geplantes, Vertrautes und Fremdes prallen in einer Stadt aufeinander. Idee und Zufall. Diese fragile Balance zwischen homogenen und heterogenen sowie regionalen und überregionalen Faktoren schafft ein latentes Klima der Infragestellung und Verunsicherung und ist ein wesentlicher Schlüssel für Innovation. Denn: Widerspruch macht kreativ und produktiv. Was brauchen unsere Städte in Zukunft? Wie werden unsere Städte künftig organisiert? Wie können wir bauen? Wie wollen wir wohnen? Uns fortbewegen? Versorgen und möglichst konfliktfrei zusammenleben?
Velenje, Brasília, Canberra, Neu-Delhi, Islamabad, St. Petersburg – Viele Städte sind auf dem Zeichentisch entstanden. Aktuell die Seestadt Aspern in Wien. Wo liegen die Grenzen einer Stadtplanung? Wie wird der Rahmen der Möglichkeiten festgelegt? Wer entscheidet darüber? Wie eine lebendige, lebenswerte Stadt schaffen? Das Ars Electronica Futurelab fertigte in Zusammenarbeit mit dem Technischen Museum Wien und der Seestadt Aspern ein interaktives Modell der Planstadt an, eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Alle Teile sind mobil und können neu organisiert werden, d.h. die Seestadt Aspern wird in laufenden Workshops in der bis 2018 laufenden Ausstellungsserie um- und weitergebaut. Die Besucher sind eingeladen, ihre Vorstellungen von einer funktionierenden Stadt einzubringen: Wie dicht, durchmischt soll diese Stadt gebaut werden? Wie der öffentliche Raum gestaltet? Wie hoch soll dort gebaut werden? Ein neuer Zugang und spannender Ansatz für die Seestadt Aspern, die diese Erfahrungen in ihre künftigen Planungen miteinbeziehen wird können.
Mehr zur beginnenden Ausstellungsserie Zur Zukunft der Stadt im Technischen Museum Wien unter: www.technischesmuseum.at