Die Zukunft der Stadt, weiter gedacht

Heute gibt es weltweit über 300 Millionenstädte, um 1910 waren es gerade 12. Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute auf nur zwei Prozent der Erdoberfläche – in Städten. Wir sehen uns mit einem enormen Urbanisierungstempo konfrontiert. Die Zukunft der Stadt passiert überall auf der Welt, die Stadt ist der Lebensraum der Zukunft. Anreiz genug und Ausgangspunkt dafür, nach den Auswirkungen, Chancen und Risiken dieser Entwicklung zu fragen.

Von Doris Lippitsch

Urban innovations, urban future – eine beginnende Ausstellungsserie im Technischen Museum Wien und Kommunikation zu urbaner Forschung und Entwicklung über Räume. Welche Potenziale hat die Stadt und welche Lösungen kann sie für immer komplexer werdende Probleme bieten? Denn dies ist das Paradoxon: Die Stadt macht viele Probleme, aber sie – und nur sie – löst auch viele Probleme. In der modernen Stadt treffen auf engstem Raum Millionen Menschen mit den verschiedensten Bedürfnissen aufeinander. Gerade deshalb sind Städte der stärkste Antrieb für Forschung und Entwicklung.

Was ist überhaupt eine Stadt und welche Formen kann sie annehmen? Welche Bilder haben wir von unseren Städten? Wie soll die Stadt sein, in der wir in Zukunft leben wollen? Mit welchen Herausforderungen ist dabei der Wohnbau konfrontiert? Wie werden unsere Städte in Zukunft aussehen und organisiert werden? Wem gehört die Stadt eigentlich? Wie können wir bauen, uns fortbewegen und mit Energie versorgen? Wie wollen wir uns ernähren? Sind Städte in der Lage, sich langfristig selbst zu versorgen? Was ist eine Vertical Farm? Ihr Erfinder ist der Wiener Maschinenbau-Ingenieur Othmar Ruthner. Seine Turmgewächshäuser wurden schon 1964 auf der Internationalen Wiener Gartenmesse vorgestellt, Bedarf gab es damals freilich noch nicht für seine bahnbrechende Vision. Welche Zukunftsperspektiven von damals werden heute aufgegriffen und gelten als visionär? Das Future House (1966/67) von der österreichischen Architektin Angela Hareiter für ein Mobilhome liefert ein bemerkenswertes Beispiel, das uns FRAC Orléans (Fonds Regional d’Art Contemporain de la Région Centre, Frankreich, Anm.) freundlicherweise zur Verfügung stellt.

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