Zac des Lilas
Zac im Großstadtdschungel

Was im sozialen Wohnbau alles möglich sein kann, zeigt Zac des Lilas der jungen Chartier Dalix und Avenier Cornejo Architectes in Paris. Das weithin sichtbare, mit handgefertigten TERCA Sichtziegel von Wienerberger bekleidete und mit Windkraftanlagen versehene Gebäude verbindet die Banlieue mit dem Raum Paris. Zac des Lilas setzt ein starkes architektonisches Zeichen. Das kompakte Gebäude wird von einem durchgängigen vertikalen und horizontalen Einschnitt durchbrochen, die den Bau in urbanen Schichten aufzubrechen scheinen.

... Le quartier und Le Poinçonneur des Lilas
Dort, wo sich im stark verzweigten U-Bahnnetz der Pariser Métro eine Endstation befindet, beginnt die Banlieue. Diese Grenze ist in Paris meist deutlich sichtbar. Seit den 1920er Jahren wird die Porte des Lilas im Nordosten von Paris mit der U-Bahnlinie 11 versorgt. Serge Gainsbourg, das Enfant terrible der französischen Kunst- und Musikwelt mit unvergesslichen TV-Auftritten, erinnerte 1958 mit seinem Chanson „Le poinçonneur des Lilas“ an das Quartier und die heute nahezu vergessene, monotone Tätigkeit des Fahrkartenentwerters in der Pariser Métro. Diese Arbeit ist heute freilich längst Geschichte, und auch das einstige Arbeiterviertel hat sich stark gewandelt. Heute ist Belleville, die „schöne Stadt“, ein typisches Pariser Zuwandererviertel. Belleville, das heißt „gemischt“ oder „métissé“, das heißt Chinatown, das heißt Black, das heißt Maghreb, kurzum pulsierend. Viele Kreative arbeiten und leben heute in Belleville. ...