Editorial

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER!

Lernen von Europa: Das mag in Zeiten der EU-Krise absurd klingen, ist es aber nicht. In „Macht des Netzwerks“ zeigen wir, dass Europa auf enormes Wissen und Know-how bauen kann. Der US-amerikanische Ökonom Milton Friedman sagte: „Auch wenn die freie Marktwirtschaft nicht das effizienteste System wäre, das es gibt – ich wäre trotzdem dafür, und zwar wegen der Werte, die sie sichert: Wahlfreiheit, Herausforderung, Risiko.“ Dem steht der Keynesianismus gegenüber, der seit der Krise wieder stark zugenommen hat. Mehr darüber in Der Fenstergucker. Das Konstrukt Europa ist Sinnbild für Diversität – nicht zuletzt durch die Verdienste europäischer Architekten und Urbanisten. Panajota Panotopoulou berichtet über Städtenetzwerke, Netzwerkanalyst Harald Katzmair darüber, warum Urbanität – Sinnbild des Neben- und Übereinanders, des Durch- und Ineinanders – das Thema des 21. Jahrhunderts ist. Spaces werden in der heutigen Welt in transaktionale Places aufgelöst. Was Google, skalierbare Algorithmen und die Entwertungsgeschwindigkeit damit zu tun haben, lesen Sie in „Über Zwischenräume und virtuelle Schnittstellen“. Valentin Schipfer stellt eine neue Plattform vor: Nachbarschaftshilfe und Grätzelimpulse im Netz.
     Gisela Gary berichtet über das größte heimische Universitätsprojekt: Der Campus Wirtschaftsuniversität Wien feierte Dachgleiche. Das markanteste Gebäude ist das Learning und Library Center von Zaha Hadid Architects. Beispielgebend ist auch die Schulsanierung der Treberspurg Architekten auf dem Wiener Karlsplatz. Anders bemerkenswert ist die Großbaustelle Flughafen Berlin Brandenburg, Jennifer Lynn Erdelmeier hat sich dort sehr genau umgeschaut und ist auf so manche Ungereimtheiten gestoßen.
     Wie werden Möglichkeiten bemessen und bewertet? Was ist eine Möglichkeit, ein gangbarer Weg, ein unerkundetes Territorium und was nicht? Woran aber bemessen wir, ob etwas möglich ist oder nicht?
     Dieser Tage wird an der Kunstuniversität Linz über die Zukunft der Stadt diskutiert. Sabine Pollak illustriert anhand von aktuellen Positionen, wie etwa von Madrid Toxic und dem Londoner Büro Tomorrow’s Thoughts Today, dass architektonische Utopien wieder en vogue sind. Über die diesjährige Architekturbiennale in Venedig berichten Jan Tabor und Architekt Laurids Ortner.
     Mit „Wettlauf im All“, Teil II, setzen wir unsere Serie über Weltraum und Raumfahrt fort. Der Mars ist heute in greifbarer Nähe und die Raumfahrt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Jana Reiter berichtet über Marsvisionen und Weltraumhotels, Christoph Hauzenberger
über mursat1 im Orbit, Biophysiker und Künstler Udo Wid über das Tor zum Kosmos: von Higgs-Teilchen und Anti-Materie – Kosmos6.887 Zeichen.

Mit Lust am Space, Ihre QUER-Redaktion
DORIS LIPPITSCH