Editorial

Ausgabe Nr. 26 – Winter 2017/18

Cover Quer Magazin 26/17 ©Quer Magazin

Liebe Leserin! Lieber Leser!

Brian Clarke gilt als der „Rockstar in der Glaskunst“.  Mick Jagger, Paul McCartney oder George Harrison kauften bei ihm ebenso wie Francis Bacon. Der Papst segnete ihn bei seinem letzten offiziellen Besuch im Vereinigten Königreich England. Clarke arbeitet mit Architekten wie Norman Foster oder Arata Isozaki, um Licht in Architektur zu übertragen. In den letzten 30 Jahren gestaltete der britische Künstler einige der radikalsten Glasarbeiten, die das traditionsreiche Medium zeitgemäß in die Gegenwart übersetzten und nach einem langen Schlaf wieder in der zeitgenössischen Kunst verorteten. Clarke plant weltweit für Privathäuser, Kirchen, Moscheen, Synagogen, Flughäfen, Großunternehmen und Shopping-Malls. Mark Kidel bat Clarke in seinem Londoner Studio zum Gespräch.

In East London, Tottenham Hale, traf er auch den DJ, Musiker und Künstler Graeme Mortimer Evelyn mit jamaikanischen Wurzeln, der soeben das größte zeitgenössische Altarbild Europas für die Anglikanische Kirche fertig stellte. Die bemalten Reliefskulpturen in der St. Francis Kirche, The Engine Room, sind herausragende Beispiele zeitgenössischer, sakraler Kunst, die das Mystische an der Religion anschaulich machen und zur Meditation anregen. In Evelyns Darstellung des Kreuzweges erfolgt die Verurteilung des Christen öffentlich und live über Kameras und TV-Bildschirm. Die drei Hauptthemen seines Kreuzgangs lauten: Sklaverei, Genozid und Krieg. Der KZ-Insasse befindet sich neben einem getöteten Soldaten, Evelyns moderne Interpretation wird um eine Station erweitert: die Wiederauferstehung.

In Saskatoon, Hauptstadt der kanadischen Provinz Saskatchewan, wurde diese Tage die Remai Foundation eröffnet, die schon jetzt als das kanadische Bilbao bezeichnet wird. Die Entwürfe für die 11 Galerien moderner Kunst und das Theater sind von Architekt Bruce Kuwabara, Partner der KPMB Architects mit Sitz in Toronto. Kalliope Rivers berichtet.

Skandinavisches Design ist mit seinen klaren Formen auf das Wesentliche reduziert, Susanne Ary zeichnet ein Porträt der dänischen Architektin Mette Lange. Der norwegische Architekt Tormod Amundsen zog an den Polarkreis um dort die Art von Architekt zu sein, die er vermisst. Wir freuen uns, dass Jennifer Lynn Karsten ihn so kurzfristig in Vardø erreichen konnte.

Wir starten nun mit der Sanierung des Stadttheaters Klagenfurt von Günther Domenig zu Günther Domenig. David Pašek im Gespräch mit XLGD architectures.

Viel Lesefreude wünscht Ihnen Ihre QUER-Redaktion Doris Lippitsch