Autarkes Wohnen
Der Ausgangspunkt ist ein in Holzbauweise errichteter Pfahlbau im Schilfgürtel des Neusiedler Sees. Die Landschaft und der Blick über den See ist Gestaltungselement für die Architektur des Hauses im See. Wohnen findet hier drinnen und draußen statt – völlig autark. Ein Projekt von space-craft Architektur.
Die zwei kleinen Häuser und das Plateau mit Bootsanlegesteg sind nur mit dem Boot erreichbar. Die großzügigen, raumhohen Öffnungen und ebenerdigen Übergänge verbinden die Innenräume mit der Seelandschaft. Sie bieten rundum Aus- und Durchblicke.
Außen- und Innenräume bilden großzügige Raumsequenzen,
die nicht nur optisch für echte Weite sorgen. / Foto: © Ernst Kainerstorfer
Der Blick auf den See ist wesentliches Gestaltungselement. Er ist allgegenwärtig.
Der gebaute Raum bildet die Kulisse für ein großartiges Naturerlebnis. / Foto: © Nikolaus Similache
Die Inneneinrichtung ist auf das Wesentliche reduziert. Sie ist minimalistisch: Ein grünes Raummöbel ist Küche und übernimmt Sanitärfunktion, ein textiles Dach bietet Sonnen- und Regenschutz, der schiebbare vertikale Duft- und Gemüsegarten ist zugleich ein optionaler Sichtschutz.
Die Farbe Weiß dominiert im Innenraum und bildet einen starken Kontrast zum See bzw. Außenraum. Der einzige farbliche Akzent ist das grüne Bad-und Küchenmöbel und der schiebbare vertikale Duft- und Gemüsegarten. Vor allem unbehandeltes, vorvergrautes oder verkohltes Holz wurde für das Haus am Neusiedler See verwendet.
Die seeseitigen Klapp- und Falttore erfüllen mehrere Funktionen zugleich: Im Sommer erweitern sie den Wohnraum und sind Wind- und Sichtschutz oder verschwinden durch Umklappen zur Fassade. Im Winter verschließen und schützen sie das Sommerhaus zum See hin. Die sichtbare Außenfläche (schwarz/Holz) ist in jeder Position immer eine Verlängerung der Fassade, während die Innenseite (weiß/Segel) den Innenraum optisch verlängert ...
Ein mobiler vertikaler Garten sorgt für frische Tomaten und Basilikum.
Der Wind verteillt den Duft der Kräuter. / Foto: © Ernst Kainerstorfer
Ein Projekt von space-craft Architektur – Sandra Häuplik-Meusburger,
Architektin, forscht an der TU Wien zu Wohnraumlösungen für extreme
Bedingungen – aerospace design (Architektur für Astronauten).
Baubeginn: Mai 2015
Fertigstellung: Juli 2015
Plateaunutzfläche: 156 m²
Nutzfläche Haus 1: 32 m2
Nutzfläche Haus 2: 21 m2
Raumhöhe: 2,50m
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