Editorial
Ausgabe Nr. 24 Sommer 2017
Liebe Leserin! Lieber Leser!
Wir waren für Sie wieder auf der Suche – Ein regelrechter Hochhausboom findet derzeit in New York statt, der nicht von Büro- sondern von Wohnhäusern angetrieben wird. Die New Yorker Supertowers für Superreiche tragen trügerisch schlichte Namen, die nicht darüber hinweg täuschen sollen, wie viel unermesslicher Reichtum in der Hand von nur wenigen Familien liegt. Die Architekten sind Zaha Zahid, nArchitects, Bjarke Ingels und Rafael Viñoly, Jennifer Lynn Karsten berichtet. Der Brand im Londoner Grenfell Tower mit mindestens 79 Todesopfern sorgt international nachhaltig für heftige Schlagzeilen. Ein Versagen der Politik – Im Kreuzfeuer stehen die zuständigen Behörden und Bauunternehmen. Das dramatische Beispiel zeigt, dass die Ungleichheit zwischen Superreich und dem Rest steigt. Seit Jahrzehnten prangert der schweizerische Globalisierungsgegner Jean Ziegler die Tyrannei des globalisierten Finanzkapitals und soziale Ungerechtigkeit an. Wenn er an die weltweite Zivilgesellschaft appelliert, sind die Vortrags- und Kinosäle voll. Nicolas Wadimoffs Filmporträt Der Optimismus des Willens feierte im Wiener Gartenbaukino Premiere.
Einzigartig in der englischen Architekturgeschichte ist der exzentrische Bauherr William Beckford, Erbe eines Riesenvermögens, das sein Vater mit Zuckerrohr und Sklaven erwirtschaftet hatte. In Wiltshire ließ sich Beckford die Fonthill Abbey bauen, einer der seltsamsten und rätselhaftesten Wohnhaustürme. Nicht minder herausragend ist sein Leseturm in Lansdown bei Bath. Uwe Bresan berichtet.
Raum und Klang, Raum und Akustik, Raum und Musik – Kunst, Raum, Architektur und Musik. Pink Floyd im Victoria & Albert Museum, Steloolive, der ghanaische DJ Artist, der sich als Walking Art Gallery bezeichnet, erobert grade die Welt. Nana N. Aiassi hat ihn bei den Wiener Festwochen getroffen. Sounding Berlin, Berlin für auditive Feinschmecker von Luise Wolf. Der britische Filmemacher und Musikkritiker Mark Kidel hat den Berghain, Berlins meist gefeierten Nachtclub besucht, der weltweit für sein unvergleichliches Soundsystem bekannt ist.
Die Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz, die auf eine Singschule musikalischer Amateure zurückgeht, begeht ihr 200-jähriges Gründungsjubiläum. Erich Marckhl gründete die Universität erst im Jahre 1963. Der deutsche Historiker Boris von Haken forschte monatelang über Marckhls verschleierte NS-Vergangenheit.
Einen anregenden Lesesommer wünscht Ihnen Ihre QUER-Redaktion Doris Lippitsch