Islands Brygge

Lange war Islands Brygge ein Industrie- und Gewerbeviertel an der nordwestlichen Küste Amager in Kopenhagen, das zu einem urbanen Quartier zum Wohnen und Arbeiten umfunktioniert wurde. Der städtebauliche Prozess setzte vor nunmehr dreißig Jahren ein. Mit ihrem Town House formulierte das 2004 in Kopenhagen gegründete Büro Holgaard arkitekter ein gestalterisches Konzept, das den Wunsch nach individuellem Wohnraum und architektonischer Gestaltung im Stadtraum Ausdruck verleiht.

Von Martina Magnet

Das Hafenareal Islands Brygge aus den 1920er Jahren, viele Jahre der Industrie und dem Gewerbe vorbehalten, sollte wiederbelebt und architektonisch aufgewertet werden. Die konzeptionelle Idee der Town Houses basiert auf dem von PLOT-architects, gemeinsam mit dem von den Stadtplanern von West 8 entwickelten Masterplan für die zukünftige Wohnbebauung der Islands Brygge, der die architektonische Wiederbelebung des städtischen Reihenhauses der 1920er-Jahre als Leitbild festlegt. Im Gegensatz zu den weiter nördlich gelegenen ehemaligen Hafenarealen Kopenhagens mit ihrer hochverdichteten Dienstleistungs- und Wohnarchitektur sollte in der Islands Brygge ein organischer Städtebau realisiert werden, der die südlich an das Stadtentwicklungsareal angrenzenden Konversionszonen mit dem Neubaugebiet verbindet.

Islands Brygge, Town Houses  © Holgaard arckitekter, Kopenhagen

Durch die Wiederholung des gestalterischen Grundmotivs mit seinen Vor- und Rücksprüngen haben die Architekten Holgaard arkitekter aus Kopenhagen einen skulpturalen Baukörper geschaffen. / © Holgaard arckitekter, Kopenhagen

 

Davon ausgehend, entwickelten Holgaard arkitekter ein Reihenhauskonzept, das vom Grundmodul eines dreigeschossigen Town Houses zwei Mal 15 Wohneinheiten zu einem architektonischen Ganzen verbindet. In der strengen Rhythmik der Gesamtanlage mit ihren charakteristischen Vor- und Rücksprüngen zitieren die Architekten nicht nur das Erbe des skandinavischen Reihenhauses, sondern folgen ebenfalls einem der Leitmotive der architektonischen Moderne, die Realität der industrialisierten Gesellschaft und deren Gestaltungsgrundsätzen mit der künstlerischen Legitimation klassischer Kunst zu verknüpfen und dadurch aufzuwerten.

Aussenansicht Fassade © Holgaard arktitekter, Kopenhagen

Durch eine kluge architektonische Anordnung verfügen alle Wohneinheiten zu jeder Zeit über natürliches Tageslicht. / © Holgaard arktitekter, Kopenhagen

 

Aus der Einbettung des Entwurfs in den städtebaulichen Gesamtzusammenhang resultiert eine strenge Grundkomposition der Anlage, bei der zwei Häuserreihen die zugehörigen privaten Gärten zur Straße hin abschirmen. Dieser formalen Klarheit und der Serialität in der Grundrissgestaltung setzten die Architekten ein differenziertes Konzept der Gebäudeform entgegen, das durch seine Unterteilung in Sockelgeschoss aus Naturstein und darüberlegender Putzoberfläche sowie das Spiel mit Vor- und Rücksprüngen ein skulpturales Äußeres schafft ...

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Mehr Infos zu Holgaard arkitekter finden sie hier: www.holgaard.dk

Titelbild: © Holgaard arkitekter, Kopenhagen