Internationaler Wettbewerb für Freiraumgestaltung

In Aspern Die Seestadt Wiens entsteht ein neues Viertel, das Seeparkquartier. Neben den geplanten Gebäudestrukturen ist auf dem Areal des südlichen Seeufers eine durchgehende Fußgängerzone geplant. Für diese Freiraumgestaltung wurde ein internationaler, zweistufiger Wettbewerb von der 3420 Aspern Development AG ausgelobt, an dem sich 25 Architekturbüros beteiligten. Ende April 2016 wurden alle Einreichungen in der Seestadt Wien präsentiert. Das Siegerprojekt kommt von den Schweizer Landschaftsarchitekten Rotzler Krebs Partner.

Der Spatenstich für das Seeparkquartier erfolgte Anfang März 2016. Mit dem Areal ist ein weiterer Teil des Stadtentwicklungsgebietes auf rund 230.000 qm Bruttogeschoßfläche in Bau. Derzeit leben in der Seestadt 6.000 Menschen, künftig 2.500 Menschen im Seeparkquartier und Ende 2018 werden es bereits 11.000 bis 12.000 sein. Der Freiraum wurde als städtischer Raum mit durchgehender Fußgängerzone und Brunnen gewidmet. Diese Flächen werden Begegnungszone sein, ein Quartier der kurzen Wege.

Siegerprojekt Landschaftsarchitektur Rotzler Krebs Partner

„Dieser urbane Raum soll frei bespielbar sein. Die Heterogenität der bestehenden Gebäude in der Seestadt ist groß. Wir haben versucht, diesen Raum zu verstehen und wollen mit unserem Entwurf Ruhe in die Bewegungs- und Gassenräume des künftigen Seeparkquartiers bringen. „Asphalt ist positiv, fließt, gibt Ruhe“, so eingangs Projektleiter Matthias Krebs der Rotzler Krebs Partner Landschaftsarchitekten aus dem schweizerischen Winterthur.

„Jede Platzbildung ist eine Behauptung, die sich wieder auflöst.“ John Baldessari, US-amerikanischer Konzeptkünstler

Seestadtquartier-Aspang 2 ©Rotzler, Krebs & Partner

Der Entwurf des Schweizer Architekturbüros sieht vor, das gesamte Seeparkquartier als begehbare Zone miteinander zu verbinden und lässt Bereiche bewusst offen, die sich mit der Aneignung durch die Bewohner nach und nach zu Begegnungsräumen entwickeln können. Pappeln werden für die nötige Beschattung der Fußgängerzone mit Schanigärten sorgen, die Baumscheiben mit Herschenberger Granit aus dem Waldviertel eingefasst und Sitzbänke als flexible Objekte locker in den Raum gestellt. Fünf Brunnen wird es in verschiedenen Variationen geben, die mit Frischwasser gespeist werden. Deren Verbrauch ist marginal.

„Die Donaustadt ist der am schnellsten wachsende Bezirk Österreichs. Die Bevölkerung wird dort in den nächsten zehn Jahren um rund 27 Prozent wachsen. Bei allen damit verbundenen städtebaulichen Herausforderungen lege ich großen Wert darauf, Funktion und Ästhetik optimal miteinander zu verbinden. Für den öffentlichen Raum haben wir uns bewusst für eine unaufgeregte, zeitlose Gestaltung entschieden. Die Mischung aus Asphalt, Granitelementen und Bäumen hat uns sehr gut gefallen“, fasst Heinrich Kugler, Vorstand der Wien 3420 AG, den Entwurf der Rotzler Krebs Partner Landschaftsarchitekten zusammen. Über die geplanten Brunnen sagt der Bezirksvorsteher der Donaustadt: „Wasser ist das tragende Element der Seestadt“, so Nevrivy, der gemeinsam mit sieben weiteren Preisrichterinnen das Gewinnerprojekt kürte. Die Schweizer Landschaftsarchitekten Rotzler Krebs Partner freuen sich auf die Umsetzung ihrer Entwürfe: „Wir sind stolz darauf, dass wir die Jury trotz starker Konkurrenz mit unseren Ideen für das Seeparkquartier überzeugen konnten.“

Die siebenköpfige, international besetzte Jury war durch die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und das Burgenland vertreten. „Die Planung wird ihrer ruhigen Handschrift einen Teppich für die sehr unterschiedlichen Architekturprojekte des Seeparkquartiers bilden und eignet sich bestens für die zukünftige Bespielung als Fußgängerzone. Die Ideen der Landschaftsplaner und Landschaftsplanerinnen helfen uns dabei, die besten Wohn- und Arbeitsbedingungen für die Menschen, die hier leben, zu schaffen“, resümiert Vorstand Kugler anlässlich der Präsentation.

An vier Abenden im Mai haben Interessierte die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen: am 2.5., 4.5., 9.5. und am 11.5., jeweils von 11-20 Uhr. Ausstellungsort ist die FABRIK in der Sonnenallee, visavis Maria Trapp-Platz.

Kontakt und Information:
Mag. Yvonne Heuber
Wien 3420 Aspern Development AG
T: +43 1 774 02 74-39
E-Mail: y.heuber@Wien3420.at