Baukultur in Österreich
Der diesjährige Baukulturgemeinde-Preis ging an Krumbach, Lustenau in Vorarlberg und Ybbsitz in Niederösterreich. Auszeichnungen gab es für Ernsthofen, Fließ, Moosburg, Velden am Wörthersee und die Region Südsteiermark.
Ende Jänner wurde im Wiener Palais Eschenbach ein Fest der österreichischen Baukultur gefeiert. LandLuft, Verein zur Förderung von Baukultur im ländlichen Raum, präsentierte gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund die Gewinner des Baukulturgemeinde-Preises 2016. In einem mehrstufigen Verfahren hatte die Jury zehn österreichische Gemeinden und eine Region für den Preis nominiert. Dieser ging an Krumbach und Lustenau in Vorarlberg sowie an Ybbsitz, NÖ. Weiters wurden Ernsthofen (NÖ), Fließ (T), Moosburg und Velden am Wörthersee (K) sowie die Region Südsteiermark ausgezeichnet.
Aus den 23 Einreichungen hatte die Jury insgesamt zehn Gemeinden und die Region Südsteiermark für die letzte Runde des Wettbewerbs nominiert: Thalgau (Salzburg) sowie Mils und St. Johann i. Tirol. Roland Gruber (Obmann LandLuft), Heidi Leitner (Geschäftsführerin LandLuft), Roland Gnaiger (Jury-Vorsitzender) Helmut Mödlhammer (Präsident Österreichischer Gemeindebund) und Gudrun Schreiber (BKA:Kunst) würdigten das Engagement der Gemeinden und aller Beteiligten.
Die Süd- und Südweststeiermark wurde als Baukulturregion nominiert. Die Kulturlandschaft ist seit Jahrtausenden Weinbaugebiet, das auf die Kelten zurückgeht und viele erlesene Weine kultiviert. Dieses hügelige Gebiet wird gerne auch als österreichische Toskana bezeichnet. Wälder, Rebhänge, Buschenschänke, landwirtschaftliche Anwesen und der Klapotetz prägen diese mediterrane Landschaft. Wie baut man weiter, wenn die formgebende landwirtschaftliche Tradition sich verändert? Und wie baut man richtig?
Die Süd- und Südweststeiermark wurde als Baukulturregion nominiert. Die Kulturlandschaft ist seit Jahrtausenden Weinbaugebiet, das auf die Kelten zurückgeht und viele erlesene Weine kultiviert. Dieses hügelige Gebiet wird gerne auch als österreichische Toskana bezeichnet. Wälder, Rebhänge, Buschenschänke, landwirtschaftliche Anwesen und der Klapotetz prägen diese mediterrane Landschaft. Wie baut man weiter, wenn die formgebende landwirtschaftliche Tradition sich verändert? Und wie baut man richtig?
Baustelle Land
2001 wurde die Initiative „baustelle land“ von den Architekten Reinhard Schafler und Peter Pretterhofer mit dem Ziel gegründet, in der gesamten Steiermark Vertreter von Gemeinden, Baubezirksleitungen und der Landesverwaltung für bauliche Qualität zu sensibilisieren. Mit dem „Naturpark Südsteiermark“ wurde gleichzeitig versucht, mehr Bewusstsein für einen sensiblen Umgang mit der Landschaft zu schaffen. In den vergangenen Jahren hatte der Tourismus in der Region einen Bauboom ausgelöst, die Zersiedelung vorangetrieben und auch zu groben Eingriffen in die Landschaft geführt hat. Die Funktion eines Gestaltungsbeirats war in der Steiermark bis dato nicht bekannt. Eine Mentalitätsfrage, Bauwerber präsentierten bislang ihre Pläne selbst. Das bewährte System wurde nun von Vorarlberg übernommen und mit einem Pilotprojekt 2006 getestet. Pläne werden immer wieder unvollständig eingereicht, und Gelände nicht eingezeichnet, was in der ausgeprägten Hügellandschaft jedoch von großer Bedeutung ist, denn eine Hanglage kann entscheidend für Kosten, Nutzung und Einpassung in die Landschaft sein.
Eine Buchpublikation und eine Wanderausstellung zeichnen die baukulturellen Prozesse der prämierten Gemeinden nach und sollen Bewusstsein für das bauliche Erbe in den österreichischen Gemeinden schaffen und „zum Abenteuer Baukultur“ anregen.