Die integrierte Beleuchtung hebt den Zubau auch in der Dunkelheit hervor. © Christian Schellander Foto: Christian Schellander

Neuer Raum für Kunst aus aller Welt

Zubau Museum der Völker in Schwaz in Tirol. Nach 18 Jahren sind die Ausstellungsflächen zu klein geworden und wurden mit rund 1.000 Quadratmetern erweitert. Heute ermöglicht der kubische Zubau den von Gert Chesi in aller Welt gesammelten Schaustücken ausreichend Raum. Im Gespräch mit dem österreichischen Architekten Peter Mayerhofer über die An- und Herausforderungen, der Kunst eine neue Heimat zu geben, sowie Tradition mit zeitgenössischer Architektur zu verbinden.

Das Museum der Völker ist mit den Jahren zu klein für die vielen Exponate geworden und brauchte dringend mehr Platz. Das Land Tirol ist Museums-Eigentümer. Die Verbindung von Altbestand mit Neubau war daher zweifellos eine nicht zu kleine Herausforderung. Welche Anforderungen wurden an die Planung gestellt?

Peter Mayrhofer: Einerseits musste das historische Gebäude – das Kloster wurde unter Kaiser Maximilian I. errichtet – berücksichtigt werden, andererseits war es wichtig, die verschiedenen Nutzungen des Gebäudes optimal zu vereinen. Das Gebäude beherbergt nicht nur ein Museum, sondern auch die Jugendwohlfahrt des Landes Tirol, die es für betreute Wohngemeinschaften nutzt. Ein Museum aber hat ganz andere Ansprüche.

Das Land Tirol hatte zusätzlichen Flächenbedarf für die Jugendbetreuung angemeldet. Daher war es erforderlich, den Innenhof und die Räume im EDG von allen Ausstellungsflächen freizumachen. Diese Flächen sind nun im autonomen Zubau gebündelt ...

Das Museum der Völker in Schwaz in Tirol beherbergt Exponate aus aller Welt. Foto: Christian Schellander
Das Museum der Völker in Schwaz in Tirol beherbergt Exponate aus aller Welt. Foto: Christian Schellander

Das Museum der Völker zeigt Exponate aus aller Welt. In den Innenräumen überwiegen Verzierungen, Schnörkel und Details, während die Fassade mit ihrer feinen Putzstruktur und ihren klaren Linien mit Schlichtheit und Zurückhaltung besticht. Sollte der Baukörper bewusst Kontrast zum bunten und eigenwilligen Innenleben darstellen?

Der Grundgedanke des Zubaus war, nicht an der Vielfältigkeit der ausgestellten Werke teilzuhaben, sondern einen sehr ruhigen, gelassenen Körper zu errichten, der in keiner Weise in Konkurrenz mit den Kunstobjekten tritt. Der Baukörper gibt sich demnach äußerst zurückhaltend, was meines Erachtens auch der kleinteiligen Umgebung sehr zugute kommt. Der Anbau tritt nur als großflächiges „Symbol“ in Erscheinung. Die Geschlossenheit des Baukörpers verkörpert auch das Ziel des Museumsbetreibers, sich durch keinerlei Einflüsse von Außen in der Kunstbetrachtung ablenken zu lassen, sozusagen in eine eigene Welt einzutauchen, fernab von Alltag und Umgebung.

Welche Rolle spielt die Farbgebung des Gebäudes und die Beleuchtung?

Die äußere Farbgebung korreliert mit dem Kirchturm aus dem 16. Jahrhundert. Ursprünglich war sie schwarz geplant. Diese Farbe konnten wir jedoch weder bei der Stadtgemeinde noch den benachbarten Anrainern durchsetzen. Die Farbe ist nun ruhig und zurückhaltend und steht auch nicht in Konkurrenz mit dem Kloster ...

Das gesamte Gespräch mit Peter Mayrhofer lesen Sie unter www.fassaden-blog.at