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Über aktives gesellschaftspolitisches Engagement in Österreich

Respekt.net. Seit nunmehr drei Jahren gibt es Österreichs größte gesellschaftspolitische Crowdfunding-Plattform Respekt.net. Drei Jahre, in denen sich einiges getan hat: 570.000 Euro wurden in 146 Projekte zur Förderung von Respekt, Toleranz, Offenheit und solidarischem Fortschritt in der Gesellschaft, investiert. Es zeigt: Die Projektbörse wächst und gedeiht.

Von PAMINA ACKERBAUER

Als Respekt.net im September 2010 online ging, hätte sich wohl keiner gedacht, welche Wellen die Initiative schlagen würde. Über 7.800 User haben sich seither registriert, um sich gesellschaftlich zu engagieren. Von 291Projekten konnten mehr als die Hälfte erfolgreich ausfinanziert werden. Mit einer Erfolgsquote von 50 Prozent liegt Respekt.net weltweit im Spitzenfeld der Crowdfunding-Plattformen.

Zivilcourage und Widerstand fördern

Das Prinzip ist einfach: Menschen mit gesellschaftspolitischen Anliegen können ihre Ideen auf der Projektbörse vorstellen. User, die die Initiativen unterstützen wollen, können Geld, Zeit und/oder Know-how investieren. Projekte einreichen kann dabei jeder – ob Privatperson, Studentengruppe oder Verein. Die Plattform lebt von engagierten Menschen mit originellen Ideen. "Es liegt an jedem einzelnen von uns, etwas gegen bestehende Missstände und latente Ungerechtigkeit zu unternehmen. Mit Respekt.net steht jeder Bürgerin und jedem Bürger ein einfaches Instrument zur Finanzierung eines Projekts mit sozialem Charakter zur Verfügung", so Martin Winkler, Präsident des gleichnamigen Vereins.

Respectnet ©Respect.net

Das Spektrum der gesellschaftspolitischen Themen ist sehr breit gefächert. Ziel ist es, Demokratie, Bildung, Umweltschutz zu fördern und Integration und Gleichberechtigung voranzutreiben. Eine dieser Initiativen ist der "Erste Wiener Protestwanderweg", eine Kooperation zwischen dem Zentrum polis (Politik Lernen in der Schule) und dem Schriftsteller Martin Auer. Der Protestwanderweg führt zu Orten, die Widerstand, Solidarität und Zivilcourage vereinen. "Wir wollten mit dem Projekt zeigen, dass vieles möglich ist, wenn sich Menschen zusammenschließen und gemeinsam für eine Sache eintreten", ist Patricia Hladschik vom Zentrum polis überzeugt. An den bisher zwölf Stationen wurden Hinweistafeln mit Mobile-Tags angebracht. Über ein Smartphone können direkt vor Ort Informationen aus dem Internet abgerufen werden. Revolutionäre Kämpfe und Errungenschaften werden so durch Wort, Bild und Ton lebendig gemacht. Ziel des Protestwanderwegs ist es, eine starke Verbindung zwischen politischer und historischer Bildung zu schaffen, um Engagement und Mündigkeit von Jugendlichen zu fördern. Über Respekt.net sollen nun drei weitere Stationen finanziert werden.

"fairfinder.at", ein anderes Projekt, das finanziert werden soll, ist eine Suchmaschine, die nach fairen, sozialen sowie ökologischen Anbietern und ihren nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen sucht und sie auch findet: So zum Beispiel das WELTCAFE in Wien, das seine Waren zu 100 Prozent aus fairem Handel oder biologischer Landwirtschaft bezieht. Ziel der Plattform ist es, einen bewusst nachhaltigen Lebensstil von Konsumenten zu fördern, um unsere Umwelt für kommende Generationen zu erhalten. "Für Projekte wie unseres, die ohne fremde Hilfe oftmals nicht zustande kommen würden, ist es toll, dass es eine Plattform wie Respekt.net gibt, die Ideen und Engagement mit potentiellen Unterstützern zusammenführt", so Stefan Weiner, Geschäftsführer von fairfinder.at über Respekt.net.

Wenn es notwendig scheint, ruft Respekt.net auch eigene Projekte ins Leben. So zum Beispiel die Transparenzdatenbank "Meine Abgeordneten" (www.meineabgeordneten.at). Anhand dieser wird dem Bürger erstmals Einblick in die politischen, beruflichen und privaten Interessen von Spitzenpolitikern gewährt. Dadurch sollen Verdunklungsgefahr in der Politik verhindert, Korruption bekämpft und Demokratie gestärkt werden.

Fotos: Respekt.net